Seit geraumer Zeit abonniere ich RSS-Feeds von allen möglichen Seiten, die mich interessieren. Zu Beginn habe ich meine Abos in Thunderbird verwaltet und nach Themengebieten sortiert. Dann habe ich einen Online-Reader ausprobiert und bin bei Bloglines hängengeblieben. Die für mich wichtigen Einträge habe ich markiert und „behalten“. Nach und nach sind immer mehr Feeds dazugekommen und irgendwie habe ich den Überblick verloren bzw. immer mehr Zeit mit dem Feedlesen verbracht, so dass ich mir etwas anderes überlegen musste. Mittlerweile lese ich etwa 120 Feeds täglich und das geht so:
- Ich bin auf Google-Reader umgestiegen. Eigentlich wollte ich mich nicht bei Google anmelden, die Schwierigkeiten mit Bloglines sind aber immer größer geworden: Feeds sind teilweise gar nicht oder erst nach Stunden aktualisiert worden. Nach fast einem Jahr hoffen, dass sich das noch bessert, bin ich dann umgestiegen. Der Google-Reader funktioniert sehr zuverlässig, hat aber leider keine Übersicht, wer noch den Feed abonniert hat. So kann man sich auf diese Weise nicht weiter informieren. Stattdessen bietet Google eine Art „Empfehlungsservice“ an, den ich einmal wöchentlich (immer Sonntags) nutze. Die Empfehlungen sehe ich mir an und etwa 10% schaffen es dann auch in meine Auswahl.
- Ich habe die Anzeigestruktur umgestellt. Ich sortiere nicht mehr nach Themen, sondern nach Priorität. Die Feeds in Ordner 1 lese ich immer, in Ordner 2 wenn es die Zeit noch zulässt und die in Ordner 3 dann, wenn ich Zeit habe. Ich aktualisiere die Feeds dreimal am Tag. Dabei achte ich darauf, dass am Ende keine Feeds mehr „ungelesen“ sind. Wenn ich also Ordner 3 nicht gelesen habe, weil ich keine Zeit hatte, dann lösche ich den Inhalt trotzdem.
- Neue Feeds sortiere ich in „Woche 1“ ein. Diese Wochenordner lese ich immer und an jedem Sonntag wandern die Feeds eine Woche weiter („Woche 2“, „Woche 3″…). Am Ende der vierten Woche entscheide ich, ob ich den Feed weiterlese (und ordne ihn entsprechend ein ) oder ob ich den Feed lösche.
- Einmal im Vierteljahr überprüfe ich, ob die Feeds noch relevant für mich sind, sortiere um oder „miste aus“.
Insgesamt habe ich durch die Umstellung den Eindruck, dass ich weniger Zeit mit den Feeds verbringe, aber genausogut informiert bin. Ich speichere auch keine Feeds mehr („könnte nochmal wichtig werden“), sondern vertagge die Inhalte sofort bei delicious oder lösche die Feeds.
Herrr Rau
Das mache ich auch alles so. Ich habe zwar immer noch thematische Ordner, aber die heißen „Blogs I“ und „Blogs II“, damit ich weiß, welche ich genau lesen möchte und welche ich notfalls ganz überspringe.
Woche 1-3 ist eine gute Idee, bei mir ist das immer eher durcheinander.
Beim Ausmisten hilf tmir „Trends“, da sehe ich dann auch inaktive Feeds.
Frank Mackay
Danke für den Tipp mit dem „Empfehlungsservice“, aber ich habe wahrscheinlich nicht so viele Kontakte über Google, welche mir Artikel empfehlen könnten.
Ich selbst sortiere eher thematisch und binde 2 Clips ( Einstellungen –> Ordner und Tags) beim Bildungswirt Blog als weitere Galaxietexte und Ticker ein. Dabei wird jedem Beitrag oder Feed ein Tag zugwiesen (manuell bei den Galaxietexten und automatisch beim Ticker).
admin
@Frank
Ich habe gar keine Google-Kontakte, die Empfehlung macht Google quasi selbst, in dem es meine Feeds inhaltlich „auswertet“. Der Begriff „Empfehlung“ ist von mir auch falsch gewählt, Google nennt das „Entdecken“. Sorry, mein Fehler!
Frank Mackay
Stimmt, die „Entdecken“ Funktion bietet an, dass man die „Empfehlungen für neue Feeds basieren auf dem Vergleich mit den Feeds von Nutzern mit ähnlichen Interessen wie Sie.“ auch mit „Kein Interesse“ quittieren kann. Das probiere ich mal aus…
admin
Nachtrag: Google hat dem Reader ein neues Layout verpasst, „Entdecken“ heißt jetzt „Browsen“.